Ein Fischbrötchen muss man sich verdienen

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Beim Amt bekommt man fürs Wohnsitzan-/ummelden kein Fischbrötchen. Ganz im Gegenteil. Für den Um-/Anmeldepreis hätte ich mir gleich zwei dieser Bis(sigen)marckheringe kaufen können. Ab heute jedenfalls können wir uns Hamburger nennen. I am proud to say: I am Hamburger!

Auch wenn das hier kein kulinarisches blog ist (Hering, Hamburger, etc.), möchte ich noch auf eine weitere Leckerei hinweisen: Selbstgemachte Buletten am Sonntagabend vor dem Tatort. Fünf Stück mit köstlicher Soße, Wirsing, den ich noch nie zuvor zubereitet habe, Porree und Rosmarin-Kartoffeln.

Im Norden gibt es einige Begriffe an die ich mich emotional noch gewöhnen muss, um dazuzugehören. Rational hab ich das ganz schnell. Semmeln sind Brötchen oder Schrippen, aber die dürfen nicht mit Teilchen verwechselt werden. Der Unterschied zwischen Brötchen und Teilchen ist am leichtesten zu erläutern, wenn man auf den Preis schaut. Teilchen sind 6 Cent billiger. Diese sechs Cent wurden exakt bestimmt aus dem Arbeitsgang des Bäckers einen Mittelstrich auf dem Teig zu ziehen. Den spart sich der Bäcker beim Brötchen, damit es ein Teilchen ist/wird/bleibt. Darüber hinaus sollen Brötchen angeblich knuspriger sein und damit einen anderen Geschmack haben. Ja, das stimmt, die Brötchen krümeln mehr. Das Gewicht beider Teigwaren ist gleich. Ab sofort erhalten die Teilchen den Vorzug, auch wenn mich die Bezeichnung Teilchen kein bisschen emotional berührt.

Ein Teilchen könnte ja im Grunde alles sein. Ein Dübel ist auch ein Teilchen und eine Schraube auch und das alles sind Teile eines Gardinenstangen-Sets mit vielen anderen Teilchen zusammen. Im Schlafzimmer hängen die Gardinen schon. Das ist so ziemlich die wichtigste Gardine in der gesamten Wohnung, denn seit unserem Einzug haben wir jede Nacht Vollmond-Licht im Raum. Die Straßen in Hamburg sind gerade für Fahrradfahrer schlecht ausgeleuchtet, dafür scheint es in allen Hamburger Schlafräumen umso heller.

Eigentlich gibt es für Fahrradfahrer in Hamburg grundsätzlich nichts zu lachen. München hatte wenigstens das Vorhaben für 2010 eine Fahrradoffensive zu starten und das Budget wurde von 1 Mio. Euro auf 4,5 Mio. Euro erhöht. Aber gemerkt hat man die Offensive nur bei polizeilichen Überprüfungen und nicht an der Qualität der Fahrradwege. In Hamburg sind Fahrradwege frei nutzbare Autoparknischen. Es passen zwar nur die rechten Autoreifen drauf, weil die Wege so schmal sind, aber der rechte Reifen muss ja nun auch nicht auf der Straße stehen. Hamburg ist 2011 die Umwelthauptstadt Europas und hat seit jeher alle Wege um den Baum unterbrochen. Sie fallen Steinhöhe ab und zwei Meter weiter geht das Pflaster Steinhöhe wieder rauf. Mein liebes Fahrrad hat einen Platten.

Auf ein Fischbrötchen

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778 Kilometer haben wir hinter uns gebracht und mal eben unser Domizil von München nach Hamburg verlegt.  Aus uns sind von heute auf morgen zwei zugezogene Münchner in Hamburg geworden. Zwei Quiddje, wie der Hamburger so schön sagt. So ganz angekommen sind wir noch nicht. Die Umzugskisten sind noch nicht ausgepackt und wir können uns mit den Hamburgern und ihren Gewohnheiten noch nicht so richtig anfreunden. Aber dazu später mehr. Mit diesem Posting sagen wir Euch Hallo! In Zukunft schreiben hier Er und Sie ihre Hamburger Erlebnisse auf. Wir freuen uns wenn Ihr Zeit habt und mal auf ein Fischbrötchen bei uns vorbeiguckt.