Italien

Das Abruzzen Entertainment-Programm

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Damit keine Langeweile aufkommt, haben sich er und sie folgendes Programm ausgedacht: Ein Tag faulenzen, ein Tag durch die Gegend fahren, ein Tag faulenzen, ein Tag durch die Gegend fahren usw. Dazwischen wird ordentlich viel gegessen und geschlafen.

Morgen geht es nach Vesto. Das könnt ihr mal bei Spiegel.de eingeben und Euch dann den Artikel über die gestrandeten Pottwale durchlesen. Wir hoffen, sie haben den Weg zurück ins Meer gefunden.

Eure Schildi alias Paula Schildkröte

Eine Italienische Reise

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Was macht Italien italienisch bzw. was eine Italienische Reise überhaupt aus? Cucina, Aurora oder Historica?
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Heinz Erhardt, einer von wenigen Nachdenkern von Goethe, fasste Italien aus der Sicht von Deutschen kurz und gut zusammen – endlose Spaghetti, genervte Großfamilien in zu kleinen Dauerlaufautos und viel zu heiße Sommer.

Der Vordenker selbst, Goethe, fühlte sich im Dezember mit am wohlsten. Und mit der Zeit nach seiner Ankunft und dem Abstecher nach Neapel, fühlte er sich gefühlt täglich wohler. Das lag sicher nicht nur am allgemeinen Dolce Vita, den schönen römischen und mailändischen Mädchen, auf die er Eindruck mit Englischkenntnissen machte sondern auch am antiken Rom.

Goethe beschreibt die Stadt zwar als voll und er macht allerhand internationale Bekanntschaften, aber er konnte sich um 1787 kaum ausdenken, wie voll Rom wirklich sein kann. Zu beobachten sind heute nicht nur heiß telefonierende Taschendiebe sondern auch sächsisch oder schwäbisch sprechende Touristen mit verlockenden Handtaschen.

Die antiken Stätten der Römer, zu Zeiten Goethes bereits seit über 1500 Jahren katholisch göttlich vereinnahmt, waren damals kaum archiviert, wissenschaftlich katalogisiert oder interpretiert (also einschließlich öffentlich zugänglich). Es muss also um Goethes Zeit in Rom eine Art Aufbruchstimmung oder gar Goldgräberstimmung geherrscht haben, neueste Erkenntnisse über die Antike zu gewinnen.

Beneidenswert ist sein Zutritt in kleiner Gesellschaft in die Sixtinische Kapelle. Das hätten wir auch gerne gehabt, allerdings liegt der heutige Vorteil in wenig verrußten und daher leuchtenden Wand- und Deckenfresken des M. Angelo und seinen Mitkünstlern. Er damals und wir, die Massen, heute, sind durch die kleine Tür neben der Kapelle hereingetreten. In Abständen von wenigen Minuten wird um Silencium, Silence oder Ruhe durch die Ordnungskräfte gebeten.

Beobachtet man die geführten Reisegruppen durch die vatikanischen Museen, so erlebt man schieres Desinteresse für die neuzeitliche künstlerische Interpretation des christlichen Glaubens. Chagall, Picasso und die Gruppe der Blauen Reiter, wie Munk, werden völlig überlaufen oder links liegengelassen. Der Tourist will nur eins, endlich in die Sixtinische Kapelle pilgern.

Am Ende des vatikanischen Rundgangs erleben die Touristen heute eine Shopping-Mall mit gigantischer Größe. Dabei kommt es nicht auf die einzelne kleine Verkaufsstelle für Papst-Devotionalien an, sondern auf die Vielzahl. So wird der Konsument in Laune gebracht und gehalten – entgegen der wiederkehrenden weltlichen Papstkritik, dass der Konsum keinen Glauben ersetzen kann und wir Ungläubigen doch nicht so viel konsumieren sollten.

Goethe war vielleicht geblendet, der Papst jedenfalls läuft im Spagat. Die Romantik Roms scheint dahin. Weder sind Spaghetti-gestopfte Mäuler zu sehen, noch analytische Zeichner der antiken Überreste. Auch der Reisebericht kann sich nicht mit Goethe messen. Was nun? Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Oktoberfest, wir kommen.

Es regnet

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Nein, ihr müsst kein Mitleid mit ihm und ihr haben. Sie sind schließlich in Italien. Heute sind die beiden den zweiten Tag hintereinander in den Regen gekommen und pitschnass in der Ferienwohnung angekommen. Angesichts der Tatsache, dass sie erst zwei Tage in den Abruzzen sind, ist das regentechnisch kein schlechter Schnitt.

Die andere Hälfte des Tages, genau genommen in der ersten Hälfte des Tages, scheint die Sonne und wenn die beiden mal früher aufstehen würden, dann würden sie davon auch mehr zu sehen bekommen. Also, alles gut.

Er und sie sind ordentlich am Faulenzen und am Lesen. Ein Hoch auf die Technik. Hätte sie die Bücher mitgeschleppt, die sie schon konsumiert hat, wäre sie bestimmt irgendwann mit dem Rucksack umgefallen und hätte, wie eine Paula Schildkröte auf den Rücken, nicht mehr aufstehen können.

Wifi ist hier übrigens elendig langsam und nur in der Lobby vorhanden, so dass es nicht so viel von uns zu sehen geben wird. Das nur schon mal als Vorwarnung.