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Wo ist die Disziplin bloß geblieben, wo wo wo?

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An vielen Ecken Hamburgs lässt sich erkennen, dass es um die Stadt nicht mehr so gut bestellt ist wie noch vor hundert Jahren. Damals 1911 wurde ein technisches Wunderwerk eröffnet. Der erste Tunnel unter einem Fluß für Fußgänger und für Automobile. Heute werden technische Wunder bzw. Innovationen nur noch in Miniaturform eröffnet. Der Eintritt für Erwachsene ins Miniatur-Wunder-Land, kurz MiWuLa, kostet 10 Euro und für Kinder 6 Euro.

An der innovativen Disziplin der Bürgerschaft im Rathaus scheinen sich die Bürger ein Vorbild zu nehmen und sagen sich, warum soll ich so, wenn denn DIE das so machen. Daher ist es für den OTTO-Normal-Bürger kein Problem, seinen Versandhandel-Elektromüll und das Sperrholz im Hausmüll zu entsorgen, so wie die Bürgerschaft den Senat, vice versa, eben einfach in Neuwahlen entsorgt. Das Thema Wie werde ich Umwelthauptstadt 2011 hatten wir in diesem blog schon. Damit das Motto nicht auch noch 2012 geglaubt wird, verbrät eine Marketingagentur einen einfachen sechstelligen Eurobetrag zum Vergessen.

Wo ist die Disziplin bloß geblieben? Die Hamburger Juristen wissen, wovon hier die Rede ist und eilen voraus. In ihrer Bibliothek wird Disziplin so groß geschrieben, dass Meineid den Zweck heiligt. Während sie sich selbst nicht für ihre lachende oder tuschelnde Korrespondenz vor, zur und nach der Mittagspause in den Räumlichkeiten anzeigen, musste heute allerdings ein einsam schnarchender Insasse dran glauben. Selbst die aus der Pause zurückkehrenden, fühlten sich durch das Schnarchen arg gestört und gaben ihren Namen als Zeuge der Bibliothekspolizei. Die Rolle des Sicherheitsexperten wurde durch lautstarkes Gelächter und überflüssige Kommentare über den Schnarcher begleitet. Nullo actore, nullus iudex!* Sonst wäre der Wächter auch nicht mehr am Arbeitsplatz. Vom Bild eines platonisch tugendhaften Wächters im heldenhaften Einsatz für das heutige Bibliothekswesen kann getrost Abstand genommen werden.

*Ich bin fein raus, denn ich ich bin nur ein Beobachter, nicht Akteur.

Oh Du fröhliche Gemüsekiste

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Liebe Gemüsekiste,

wir sind so froh, wir haben dich nach einer fast schlaflosen Nacht gefunden. Du hast das beste gemacht, was eine Gemüsekiste im tiefen Winter machen kann. Du hast dich einfach in unseren Blumenladen geschlichen und dich neben Wintergestecken und Rosen aus Südafrika versteckt. Kaum jemanden bist Du aufgefallen. Im Blumenladen sind wohlige Temperaturen, da lässt es sich aushalten. Für uns hast Du deinen Inhalt geschützt und getarnt in deinem grünen Kleid. Nun können wir dieses Wochenende dein raffiniertes Grünkohlrezept im Strudelteig und eine Cremesuppe vom Hokkaidokürbis ausprobieren.

Aber wo bist Du gewesen, dass jemand zwei Kuckuckseier in Form griechischer Kiwis hineinlegen konnte?

Fröhliche Grüße, Deine Öko und Dein Fleischgenießer

Oh Du selige Gemüsekiste

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Liebe Gemüsekiste,

wir müssen uns bei Dir entschuldigen. Gestern war Donnerstag und du wärst nach zwei Wochen wieder vor unserer Tür gestanden, aufgefüllt wie die Stiefel zum Nikolaus. Abends hätten wir Dich voller Überraschungen reingetragen und gestaunt. Wir hätten Dich durchwühlt und allerlei köstliche Dinge gefunden. Vielleicht Äpfel und Grünkohl, vielleicht Nüsse und Mandarinen. Oder es wäre etwas dabei gewesen, wofür wir von Dir auch gleich ein Rezept mitbekommen hätten. So wie das letzte Mal, als Du mit Steckrüben angeliefert wurdest.

Wir waren gestern Morgen etwas in Eile und haben nicht mehr an Deine leere Schwesterkiste gedacht. Sie steht noch in der Speisekammer. Einsam ist sie nicht, aber leer. Wir hätten sie vor unsere Tür stellen sollen, damit ihr ausgetauscht werdet.

Auch hatte uns der Schnee morgens schockiert. Es hatte die ganze Nacht und dann den ganzen Tag fürchterlich geschneit. Tagsüber waren es fast -10°C und der Wind hat heftig um die Ecken geblasen. Busse sind nicht mehr gefahren. Die Brücke nach Fehmarn wurde gesperrt. Flüge sind ausgefallen. Auch die Bahn war betroffen. Nun sind wir gar nicht so sicher, ob es Dein Transporter überhaupt bis nach Alsterdorf geschafft hat.

Bitte melde Dich, damit wir wissen, wie es Dir geht und wo Du gerade steckst!
Liebe Grüße, Deine Öko und Dein Fleischgenießer

Aus der Wohnung unserer Vermieterin wird noch was

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Als ich zum ersten Mal nach Hamburg gekommen war, lautete mein Auftrag, an einer Wohnungsbesichtigung teilzunehmen. Es standen in etwa 120 Leute in einer Schlange um das Haus herum und warteten darauf, die frisch und schlampig renovierte Wohnung zu besichtigen. Einige Schaulustige haben mich und die anderen auf Digitalkameras zum Löschen gespeichert. Die Wohnung liegt direkt über dem Café May und ist seither bewohnt. Natürlich nicht von uns. Der Schnitt ist für einen Single-Haushalt gedacht. Insgesamt haben wir fünf oder sechs Wohnungen besichtig, wovon uns zwei ansprachen und eine davon hatte uns sogar zugesagt. Die schlechtere der beiden Wohnungen.

Kleiner Tipp am Rande: In Hamburg besichtigt man die Wohnungen besser nicht im Anzug.

Nun, da wir die schlechtere beider Wohnungen erhalten haben und dafür auch noch ordentlich zahlen mussten, sind wir bemüht, dem Vermieter bei der Instandsetzung zu helfen. Unsere Hilfestellung wurde schriftlich mit der Anmerkung bestätigt, wir seien nicht altbautauglich. Getan hat sich seither nicht viel.

Na gut, der tropfende Durchlauferhitzer wurde ausgewechselt. Das ist ohnehin eine komische Sache in Hamburg – Durchlauferhitzer: Ich hätte nicht gedacht, dass es sowas außerhalb von Schrebergartenhäuschen tatsächlich gibt. Eben typisch verwöhnter Großstädter!

Mit der Zeit erfährt man vom Hausmeister, dass eine Seite des Hauses vor 35 Jahren abgebrannt war und er darin seine Chance ergriff, ins Haus einzuziehen. Seither hat es ihn auch nicht mehr weggebracht aus Alsterdorf. Von der Friseurin erfährt man nebenbei, dass sie in den 1960er Jahren in der Wohnung aufgewachsen ist und „sich seither vermutlich nicht viel verändert haben dürfte“. Doch! Die Wände wurden von unseren Vormietern unterschiedlich farbig pointiert.

Die Wände sind sicher auch stärker verzogen als noch zu ihrer Kindheit und die Türrahmen sind natürlich auch nicht mehr im Lot. Die Türklinken ganz aus Kunststoff werden daraufhin äußerer Gewalt ausgesetzt und fallen auseinander. Ein Kreislauf mit Ende. Denn entweder alles fällt bald auseinander und wir fallen weich in die Blumen des Ladens unter uns oder der Hausmeister kümmert sich mal drum. Wir werden sehen, wann er zwischen Schneeschippen und Eiskratzen für die Wohnung unserer Vermieterin Zeit findet.

Die Fenster, so wurde uns erläutert, wurden um die Jahrtausendwende ausgewechselt, weil der Wind die Gardinen etwa einen halben Meter in die Wohnung blasen konnte. Jetzt sind moderne Fenster eingebaut, die die Luft völlig anhalten. Die Feuchtigkeit setzt sich bei jeder Gelegenheit nieder, um den Schwarzschimmel zu nähren. Die Vermieterin weiß Bescheid, aber der Herr Fenstermensch ist derzeit aus gesundheitlichen Gründen verhindert. Hoffentlich hat er nichts an den Lungen.

Technische Störung

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Liebe Leserinnen und Leser,

wir haben den Hinweis erhalten, dass ältere Texte durchgestrichen erscheinen und uns auf die Suche gemacht, um herauszufinden, wieso das so ist. Im Microsoft Internetexplorer sieht man den Fehler.

Für eine klare Sicht auf die Buchstaben empfehlen wir, den Browser Mozilla Firefox zu verwenden. Wir geben Bescheid, sobald das Problem vollständig behoben ist.

Danke für Euer Verständnis.

Service ist…

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… wenn man bei seinem Fahrradhändler in München anruft und die benötigten Ersatzteile per Post nach Hamburg geschickt bekommt.